Arrhythmogene Kardiomyopathie
Arrhythmogene Kardiomyopathie
Methode: |
Next-Generation-Sequenzierung (NGS) Multiplex ligation-dependent probe amplification (MLPA) |
Material: |
2 - 5 ml EDTA-Blut oder 500 ng isolierte DNA |
Dauer: |
ca. 8 Wochen |
untersuchte Gene: |
siehe Anforderungsschein |
Weiterführende Informationen
Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) - früher als arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie (ARVD) bezeichnet - ist durch einen fortschreitenden fibrillären Ersatz des Myokards gekennzeichnet, der bei jungen Menschen und Sportlern zu ventrikulären Tachykardien und plötzlichem Tod führen kann. Sie betrifft in erster Linie den rechten Ventrikel, kann aber auch den linken Ventrikel mit einbeziehen. Das Krankheitsbild ist selbst innerhalb von Familien sehr variabel. ARVC folgt typischerweise einem autosomal dominanten Erbgang (mit unvollständiger Penetranz). Bei der ARVC handelt es sich um eine primäre Kardiomyopathie, die meist erst diagnostiziert wird, wenn bei einer Person Herzrhythmusstörungen auftreten. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose beträgt ~31 Jahre. Es wird angenommen, dass 30-80% der Erkrankungen auf eine genetische Prädisposition zurückzuführen sind. Die Diagnose der ARVC wird mit einer Kombination aus nicht-invasiven und invasiven Tests zur Beurteilung der Herzstruktur und des Herzrhythmus gestellt. Die häufigsten genetischen Ursachen, die mit ARVC in Verbindung gebracht werden, sind Mutationen in den Genen DSC2 (ARVD11, 1-2%), DSG2 (ARVD10, 85-26%), DSP (ARVD8, 2-39%, bis 8% CNV), JUP (ARVD12, 0,5-2%), PKP2 (ARVD9, 34-74%, 12%: CNV) und TMEM43 (ARVD5, <1%). In ca. 30-50% der ARVC-Patienten können Mutationen in desmosomalen Genen festgestellt werden (DSC2, DSG2, DSP, JUP, PKP2). Es sind jedoch auch Veränderungen in nicht desmosomalen Genen bekannt (z.B. Gen für Desmin (DES) und das Transmembranprotein 43 (TMEM43)). Zu den weniger häufigen genetischen Ursachen gehören pathogene Mutationen im CTNNA3-, DES-, LMNA-, PLN-, RYR2- (ARVD2), TGFB3- (ARVD1) und TTN-Gen (Quelle: Genreview, OrphaNet).
Ansprechpartner:
Dr. Constanze Pentzold
Molekulargenetische Diagnostik,
Arbeitsgruppenleiterin
Arbeitsgruppenleiterin